Japan Reise im Frühling

Japan lässt mich in Gedanken seit 25 Jahren, meinem 1. Besuch und einer damals grösseren Reise durch Japan bis in den Süden nach Kyushu, nie mehr richtig los. Es hinterliess Spuren in mir – dieses Land gehört zwar zum Kontinent Asien – aber es funktioniert einfach ganz anders und ist unvergleichbar in jeder Beziehung. Mich faszinierten schon damals die Menschen, ihre Lebensart, Philosophie, Bescheidenheit und Perfektion, die sie täglich leben.  Der Spagat der jungen Menschen zwischen Moderne und Tradition. Das Ausbrechen der Jungen war sicht- und spürbar. Touristisch gesehen, steckte Japan damals noch in den Kinderschuhen.

Tausende von Menschen unterwegs und doch schien alles geordnet, sortiert, ruhig und entspannt. Zumindest fühlte es sich damals so an. Nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Verbunden haben mich zudem private Kontakte, die bis heute geblieben sind. Seit Corona stieg die Nachfrage nach Japan massiv. Es verstärkte sich mein Wunsch, dieses Land so rasch wie möglich nochmals zu besuchen. Ich wollte spüren und sehen, was für Veränderungen und Entwicklungen stattgefunden haben.

Schon fast etwas sehr spontan entschied ich mich deshalb für dieses Abenteuer: Kirschblütenzeit – Expo Weltausstellung – Ferienzeit und Japan interessierter Teenager Sohn als Begleitung – eine für mich ideale Ausgangslage. Mein 12-tägiger Kurztrip just zur Kirschblüte, die das Land in ein einzigartiges rosa-weißes Farbenmeer taucht, begann. Das Kirchblütenfest lässt die Japaner nicht kühl, sondern wir erlebten ein Volk und Menschen, die feierten und diese Zeit zelebrierten. Diese Stimmung war überall so sehr spür- und sichtbar.

Unsere Route führte uns durch die klassischen und bekanntesten Städte Japans:  Tokio, Kyoto, Osaka mit Abstecher aufs Land zum Mount Fuji, Himeji und Nara. Ich hätte keine dieser verpassen wollen. So gross und überwältigend diese Cities waren, so sehr waren sie im Charakter unterschiedlich. Die Mischung aus moderner Großstadt, traditioneller Kultur, Geschichte und Bauweise, Shopping und Kulinarik machten diese Städte zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach so vielen Eindrücken verspürte man den Drang nach Natur und Pause. Es war Zeit, sich von den Städten wegzubewegen und das Ländliche kennen zu lernen. Ideal als Tagesausflug oder in Kombination Stadt/Land.

Unsere Reiseroute: Von der Megacity in die Vergangenheit

In Tokio starteten wir unser Abenteuer – eine faszinierende Metropole, in der Hightech und jahrhundertealte Traditionen nahtlos ineinander übergehen. Trotz der Menschenmengen wirkte alles sehr geordnet und ruhig. Die Stadtbesichtigungen führten uns unter anderem zu historischen Tempeln, ruhigen japanische Gärten und belebten Stadtvierteln wie Shibuya, Ginza,  Asakusa etc. 4 Tage ein absolutes Must für Tokyo. Wir suchten und fanden Plätze durch Insider Empfehlung, Restaurants und Gärten, die nicht in den Top Ten Reiseführer zu finden sind, aber dafür umso authentischer und mit gemässigten Besucherzahlen anzutreffen waren:

Meine ausgewählten Tipps:

  • Kostenloser Besuch des Summit at the South Tower of the Tokyo Metropolitan Government Building. Metropolitan Light Show ( Chuo Park ) 18.30h – 21.45h Tokyo Projection Mapping Project
  • Hamarikyu Garden
  • Backstreet / Omotesandou (Shopping)
  • Omotesando Keyaki Building
  • Open air roof garden Miyashita Park mit Coffee shop (früherer Ort von Obdachlosen)
  • Cat street im Herzen Harajuku (eine der trendy Fashion streets, einmaligen Shops, Strassenkultur, bekannt als «spiritual home of Tokyo’s street fashion culture“.
  • Crazy pop culture street – Takeshita Douri
  • Sumida River Cruise by night inkl. Abendessen
  • Restaurant Tipp: Harajuku Gyouza Ro (Gyoza Dumplings) Harajuku Gyoza

 

Der Stadt etwas zu entkommen, lohnen sich Tages- oder 2-Tagesausflüge zur Kurregion Hakone für einen Onsen Besuch (Sicht Mount Fuji), Nikko oder Kamakura. Wir entschieden uns für eine Rundtour mit Zug, Bus, Seilbahn und Schiff nach Hakone mit einem japanischen Ryokan und privaten Onsen. Entspannen. Die Lust auf Kyoto, dem kulturellen Herzen Japans, stieg. Der superschnelle Hikari Shinkansen Zug brachte uns in weniger als 2 Stunden höchst zuverlässig und bequem dorthin.

Tipp: Reduzieren des persönlichen Reisegepäcks auf ein Minimum bewährt sich sehr! Schichten und praktische  Outfits sehr empfehlenswert. Alternativ: Unkomplizierter, zuverlässiger und günstiger Gepäckservice von Unterkunft zu Unterkunft. Vor Ort buchbar. Zahlreiche Tempelbesuche standen auf dem Programm – überwältigt von den vielen Touristen wählten wir spontan weniger bekannte, respektive weniger besuchte Tempel und Museen oder besuchten diese zu Randzeiten.

Geheimtipp für Architektur / Kulturinteressierte: 

 

In Osaka erlebten wir eine andere Seite Japans: lebendig, rund um Dotonbori, voller Lichter und kulinarischer Vielfalt. Streetfood in den Garküchen von Dotonbori. Grüne Stadt mit vielen tollen Parks und Museen, entspannte Leute, moderne Shopping Centren. EXPO bis Oktober 2025.

Tipp:

Kulinarische Entdeckungen

Das Essen in Japan war ein Highlight für sich. Wir haben uns durch die kulinarische Vielfalt führen lassen: zartes Wagyu-Rind vom Tischgrill, klassisches Ramen, Suppen, Eierspeisen bis hin zu kleinen Speisen aus den Garküchen, Süsspeisen. Die Vielfalt und Qualität der Speisen war beeindruckend – Sushi / Bentoboxen Kunstwerke für sich erstaunlich: Nebenkosten – Mahlzeiten günstiger als in der Schweiz

Mein Fazit

Das öffentliche Verkehrsnetz (ÖV) ist hervorragend organisiert.  Das System unterscheidet sich stark von dem, was wir aus Europa kennen. Es dauerte eine Weile, bis wir uns zurechtgefunden haben – aber sobald man das Prinzip verstanden hat, kommt man sehr effizient durchs Land. Städte können auch «sternförmig» besucht werden. Kreditkarte, SUICA Prepaid Karte und Bargeld (!) ist unabdingbar. Viel zu viel Plastik! Unheimlich hilfsbereite Menschen. Verständigung in Englisch immer noch auf tiefem Niveau. Überraschend war für uns, dass immer noch selbst viele junge Leute / Studenten oft nur über geringe Englischkenntnisse verfügen, was gerade in ländlicheren Gegenden die Kommunikation erschwerte.

Die Japaner selbst sind sehr zurückhaltend, aber sehr hilfsbereit. Smartphone / Abo und–  Uebersetzungsapps unabdingbar. Unsere Reise durch Japan war kurz, aber intensiv. Die Schönheit der Kirschblüte, die Mischung aus Tradition und Moderne, das Essen und die Gastfreundschaft der Menschen haben bleibende Eindrücke hinterlassen. Aktuell sind die Nebenkosten günstiger als in der Schweiz. Japan ist ein faszinierendes Land, das man nicht einfach „abarbeitet“, sondern erleben muss. Es braucht Zeit, es zu verstehen – aber die Lust auf Mehr ist ungebrochen!

Lesen Sie hier einen weiteren Reisebericht von unserem Kunden, Christian Gentsch

St. Gallen im Mai 2025, Dorothée

 

Dorothée Egli
dorothee.egli@chrisway.ch