Immer wieder England!

Einmal mehr hat sich das Vorurteil, dass es in England oft regnet, nicht bewahrheitet: London hat uns mit angenehmen Temperaturen und Sonnenschein empfangen. Jedes Jahr führe ich mehrmals kleine Gruppen (maximal sechs Personen) nach Grossbritannien. Im Juni stand das Thema „Virginia Woolf & die Bloomsbury Group“ auf dem Programm. Deshalb galt unser erster Besuch dem Royal Botanic Garden. Die Schriftstellerin hatte 1927 eine Kurzgeschichte über einen Tag im Blumenmeer geschrieben. Das Palmenhaus, eines der grössten viktorianischen Gewächshäuser der Welt, liessen wir zugunsten der Rosenpracht links liegen. Der betörende Duft der Hunderten von Rosenstöcken, die zarten, satten, vielfältigen Farben waren berauschend. Anderntags streiften wir durch das Bloomsbury Quartier, wo nicht nur die Autorin, sondern viele andere avantgardistische Künstler(innen) und Denker(innen) gelebt haben. Das abendliche Highlight war diesmal nicht das Bier im Pub, sondern das „Tina“ Musical im Londoner Aldwych Theater. Wunderbar wie es Adrienne Warren schaffte mit ihrer Stimme und ihrem tänzerischen Können die Ausstrahlung von Tina Turner auf die Bühne zu zaubern.

Fasziniert hat uns auch der Besuch von Gärten und Häusern im Sussex und Kent, wo die Bloomsbury-Mitglieder gelebt und geliebt haben. Sie hatten ihre eigenen, unkonventionellen Vorstellungen von Beziehung, von Liebe und Kreativität. Charleston House, das Virginia Woolf’s Schwester Vanessa Bell mit ihrem Ehemann Clive, ihrem Liebhaber Duncan Grant und den Kindern bewohnt hatte, ist ein einziges Kunstwerk: Fantasievoll bemalte Wände und Möbel, originelle Keramikfiguren und Stoffmuster, beeindruckende Gemälde und Zeichnungen schmücken das Haus, unglaublich was die Künstlerin, ihre Männer und Kinder geleistet haben.

Einfach herrlich sind die Gärten im Juni, eine fast unbeschreibliche Blumenpracht. Auch im Monk’s House, wo Virginia Woolf bis zu ihrem Suizid im Jahre 1941 mit ihrem Ehemann Leonhard lebte, blühte und duftete es betörend. In den Räumen war die Präsenz dieses kreativen Ehepaars sehr spürbar, hier schrieben sie, trafen sich mit Intellektuellen, deren Bücher sie veröffentlichten. Wir fragten uns, ob wir ebenfalls derart tiefsinnige Texte schreiben oder Kunstwerke schaffen könnten, wenn wir in einer solch kreativen Atmosphäre und den hübschen Gärten herumwandeln und diskutieren könnten?

Der Besuch im Sissinghurst Castle, wo Vita Sackville-West mit ihrem Ehemann einen zauberhaften Garten angelegt hatte, war der fulminante Abschluss unserer Tour. Auch diese Schriftstellerin, zeitweilig in einer Liebesbeziehung mit Virginia Woolf, besass ein ausserordentliches Talent für die Gartengestaltung. Sissinghurst gehört zu den absoluten „Muss“ einer Südenglandreise.

Die nächsten Reisen (auch nach Schottland und Oxford) sind in Planung!

Elisabeth Moser, Juni 2018

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